Speedvote: Unterschied zwischen den Versionen
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Dem Publikum wird eine Frage präsentiert, auf die es mittels mobiler Endgeräte antworten kann. Es ist keine App erforderlich. | Dem Publikum wird eine Frage präsentiert, auf die es mittels mobiler Endgeräte antworten kann. Es ist keine App erforderlich. | ||
− | Die Frage kann offen oder geschlossen sein. Die Beantwortungszeit kann beschränkt sein. Es kann Single- oder Multiple- | + | Die Frage kann offen oder geschlossen sein. Die Beantwortungszeit kann beschränkt sein. Es kann Single- oder Multiple-Choice verwendet werden. |
Die Verteilung der Antworten auf die Frage kann sofort nach der Befragung abgerufen werden. | Die Verteilung der Antworten auf die Frage kann sofort nach der Befragung abgerufen werden. | ||
==Nutzen== | ==Nutzen== | ||
===Vorteile im Klassenraum=== | ===Vorteile im Klassenraum=== | ||
− | *Aufmerksamkeit: Die Aufmerksamkeit eines | + | *Aufmerksamkeit: Die Aufmerksamkeit eines Zuhörers in einem Vortrag sinkt nach ca. 20 Minuten stark ab. ARS-Autoren empfehlen alle 20 Minuten eine Frage via ARS zu stellen. |
− | *Anonymität/ | + | *Anonymität / unbeobachtete Stimmabgabe: Bei Stimmabgabe via Handzeichen schließen sich die schwächeren Studierenden der Mehrheit an. Gerade komplexere Fragen können auch nicht via Handzeichen beantwortet werden. ARS hingegen arbeitet anonym, so dass jeder Studierende sich seine eigene Meinung bilden muss und unbeobachtet seine Stimme abgeben kann. |
*Engagement: Die aktive Einbeziehung des Studierenden, die gemeinsame Entwicklung von Fragen und die Auseinandersetzung mit den sich dynamisch entwickelnden Antwortverteilungen kann das Involvement / den Spaß fördern. | *Engagement: Die aktive Einbeziehung des Studierenden, die gemeinsame Entwicklung von Fragen und die Auseinandersetzung mit den sich dynamisch entwickelnden Antwortverteilungen kann das Involvement / den Spaß fördern. | ||
*Agiles Lehren: Wenn eine Abstimmung zeigt, dass die Studierenden noch Probleme haben, kann das Thema weiter im Unterricht behandelt werden. | *Agiles Lehren: Wenn eine Abstimmung zeigt, dass die Studierenden noch Probleme haben, kann das Thema weiter im Unterricht behandelt werden. | ||
===Vorteile beim Lernen=== | ===Vorteile beim Lernen=== | ||
− | *Interaktion: | + | *Interaktion: Zwischen der Lehrkraft/Studierenden und zwischen den Studierenden kann steigen, auch durch Diskussion. |
− | *Peer-Instruction: PI ist eine | + | *Peer-Instruction: PI ist eine mögliche Didaktik. Die Lehrkraft präsentiert eine vorbereitete Frage, Studierende antworten via ARS und die Ergebnisse werden dargestellt. Die Lehrkraft gibt NICHT die korrekte Antwort, sondern fordert die Studierenden auf, in Kleingruppen das Antwortergebnis zu diskutieren und sich gegenseitig von der Richtigkeit der eigenen Antwort zu überzeugen. In einer zweiten Befragung wird die gleiche Frage vom Anfang nochmals gestellt, die Studierenden antworten wieder und das Ergebnis wird dargestellt. Die Lehrkraft erklärt am Ende, welche Antwort die richtige Antwort war und warum. |
− | *Lernerfolg: | + | *Lernerfolg: Das höhere Involvement und die aktive Auseinandersetzung können zu besserem Lernerfolg führen. |
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==Einsatzszenarien== | ==Einsatzszenarien== | ||
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*Abfrage von Stimmungen (Wie geht es Ihnen heute?) | *Abfrage von Stimmungen (Wie geht es Ihnen heute?) | ||
*Abfrage von Vorwissen (Was meinen Sie? Wie viel Budget geht pro Jahr in Deutschland in Online-Werbung? 1, 2 oder 4 Mrd. EUR?) | *Abfrage von Vorwissen (Was meinen Sie? Wie viel Budget geht pro Jahr in Deutschland in Online-Werbung? 1, 2 oder 4 Mrd. EUR?) | ||
− | *Abfrage von Vor-Meinungen (Ich bin für das Verbot von Tabakwerbung. Ja, Nein, | + | *Abfrage von Vor-Meinungen (Ich bin für das Verbot von Tabakwerbung. Ja, Nein, Weiß nicht.) |
*Abfrage von Erfahrungen (In welchen sozialen Netzwerken sind Sie aktiv? Freitextantwort.) | *Abfrage von Erfahrungen (In welchen sozialen Netzwerken sind Sie aktiv? Freitextantwort.) | ||
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*Quizfragen | *Quizfragen | ||
*Entscheidungsfragen | *Entscheidungsfragen | ||
− | *Orientierungsfragen (um einen Überblick zu erhalten) | + | *Orientierungsfragen (um einen Überblick zu erhalten) |
− | *Informationsfragen (zur Aneignung speziellen Wissens) | + | *Informationsfragen (zur Aneignung speziellen Wissens) |
− | *Verständnisfragen ("Nachfragen" zu gemachten Aussagen) | + | *Verständnisfragen ("Nachfragen" zu gemachten Aussagen) |
*Beurteilungsfragen (Fragen nach Bewertungen seitens des Befragten) | *Beurteilungsfragen (Fragen nach Bewertungen seitens des Befragten) | ||
*Kondition (Brauchen Sie eine Pause?) | *Kondition (Brauchen Sie eine Pause?) | ||
− | *Experiment, um z.B. soziodemographische Merkmale/Einstellungen der | + | *Experiment, um z.B. soziodemographische Merkmale / Einstellungen der Gruppe herauszufinden (Beispiel: Welches Auto hat bei Ihnen das beste Image? BMW, Audi, Tesla, VW) |
==== Reine Kommentarbefragung ==== | ==== Reine Kommentarbefragung ==== | ||
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===Am Ende einer Veranstaltung=== | ===Am Ende einer Veranstaltung=== | ||
− | *Evaluation (Wie hat Ihnen die Veranstaltung heute gefallen? Gut, Befriedigend, | + | *Evaluation (Wie hat Ihnen die Veranstaltung heute gefallen? Gut, Befriedigend, Ausreichend, Kommentar) |
− | *Eine Speedvote-Befragung kann vorbereitet sein. Dann hätte der Autor/ | + | *Eine Speedvote-Befragung kann vorbereitet sein. Dann hätte der Autor / die Lehrkraft die Frage vorab überlegt und auf eine z.B. PowerPoint-Folie sowohl die Frage, den QR-Tag und zusätzlich den Link visualisiert. Auf der Folgefolie hat die Lehrkraft sich einen (unsichtbaren) Link gesetzt auf die Ergebnisseite, damit er bei Bedarf direkt in die Auswertung gehen kann. Zur Abfrage der Auswertung ist eine Internetverbindung notwendig. |
− | *Die Befragung kann spontan aufgesetzt werden. Hierzu geht | + | *Die Befragung kann spontan aufgesetzt werden. Hierzu geht die Lehrkraft online auf www.speedvote.de und entwickelt die Umfrage, ggf. zusammen mit dem Publikum. |
==Stolpersteine== | ==Stolpersteine== | ||
− | *'''Teilnehmer ohne mobiles Endgerät?''' Wenn die Anzahl der Teilnehmer ohne mobiles Endgerät sehr hoch ist und | + | *'''Teilnehmer ohne mobiles Endgerät?''' Wenn die Anzahl der Teilnehmer ohne mobiles Endgerät sehr hoch ist und keine Laptops zur Verfügung stehen, dann sollte auf den ARS-Einsatz besser verzichtet werden. Wenn es wenige Teilnehmer ohne mobiles Endgerät gibt, dann sollte man diese versuchen zu integrieren, indem man Laptops zur Verfügung stellt oder dazu auffordert, sich das mobile Endgerät vom Sitznachbarn zu leihen. |
== Prozessdarstellung == | == Prozessdarstellung == | ||
Der Basisprozess kann hier als ereignisorientierte Prozesskette abgerufen werden. | Der Basisprozess kann hier als ereignisorientierte Prozesskette abgerufen werden. | ||
− | [[Datei:Speedvoteepk.png|100px|thumb|center|Die | + | [[Datei:Speedvoteepk.png|100px|thumb|center|Die Prozesskette zum Speedvote]] |
==Quellen / weiterführende Literatur== | ==Quellen / weiterführende Literatur== | ||
− | * | + | *https://www.speedvote.de |
+ | *https://media.leidenuniv.nl/legacy/examining-the-benefits-and-challenges-of-using-audience-response-systems.pdf | ||
*https://www.e-teaching.org/lehrszenarien/vorlesung/abstimmungssysteme | *https://www.e-teaching.org/lehrszenarien/vorlesung/abstimmungssysteme | ||
*https://cft.vanderbilt.edu/guides-sub-pages/clickers/ | *https://cft.vanderbilt.edu/guides-sub-pages/clickers/ |
Aktuelle Version vom 6. Dezember 2021, 15:41 Uhr
Speedvote ist unser Audience Response System (ARS), auch electronic voting system genannt. Es findet sich unter https://www.speedvote.de.
Dem Publikum wird eine Frage präsentiert, auf die es mittels mobiler Endgeräte antworten kann. Es ist keine App erforderlich. Die Frage kann offen oder geschlossen sein. Die Beantwortungszeit kann beschränkt sein. Es kann Single- oder Multiple-Choice verwendet werden. Die Verteilung der Antworten auf die Frage kann sofort nach der Befragung abgerufen werden.
Inhaltsverzeichnis
Nutzen
Vorteile im Klassenraum
- Aufmerksamkeit: Die Aufmerksamkeit eines Zuhörers in einem Vortrag sinkt nach ca. 20 Minuten stark ab. ARS-Autoren empfehlen alle 20 Minuten eine Frage via ARS zu stellen.
- Anonymität / unbeobachtete Stimmabgabe: Bei Stimmabgabe via Handzeichen schließen sich die schwächeren Studierenden der Mehrheit an. Gerade komplexere Fragen können auch nicht via Handzeichen beantwortet werden. ARS hingegen arbeitet anonym, so dass jeder Studierende sich seine eigene Meinung bilden muss und unbeobachtet seine Stimme abgeben kann.
- Engagement: Die aktive Einbeziehung des Studierenden, die gemeinsame Entwicklung von Fragen und die Auseinandersetzung mit den sich dynamisch entwickelnden Antwortverteilungen kann das Involvement / den Spaß fördern.
- Agiles Lehren: Wenn eine Abstimmung zeigt, dass die Studierenden noch Probleme haben, kann das Thema weiter im Unterricht behandelt werden.
Vorteile beim Lernen
- Interaktion: Zwischen der Lehrkraft/Studierenden und zwischen den Studierenden kann steigen, auch durch Diskussion.
- Peer-Instruction: PI ist eine mögliche Didaktik. Die Lehrkraft präsentiert eine vorbereitete Frage, Studierende antworten via ARS und die Ergebnisse werden dargestellt. Die Lehrkraft gibt NICHT die korrekte Antwort, sondern fordert die Studierenden auf, in Kleingruppen das Antwortergebnis zu diskutieren und sich gegenseitig von der Richtigkeit der eigenen Antwort zu überzeugen. In einer zweiten Befragung wird die gleiche Frage vom Anfang nochmals gestellt, die Studierenden antworten wieder und das Ergebnis wird dargestellt. Die Lehrkraft erklärt am Ende, welche Antwort die richtige Antwort war und warum.
- Lernerfolg: Das höhere Involvement und die aktive Auseinandersetzung können zu besserem Lernerfolg führen.
Einsatzszenarien
Zu Beginn einer Veranstaltung
- Wiederholungsfragen, um festzustellen, ob die Inhalte der letzten Veranstaltung noch präsent sind
- Kontrollfragen, um herauszufinden, ob die Studierenden einen Arbeitsauftrag absolviert haben. Beispiel: "Lesen Sie den Aufsatz XY zur Vorbereitung" und es werden Fragen zum Aufsatz gestellt.
- Abfrage von soziodemographischen Daten (Wo kommen Sie hier? Wie alt sind Sie?)
- Abfrage von Stimmungen (Wie geht es Ihnen heute?)
- Abfrage von Vorwissen (Was meinen Sie? Wie viel Budget geht pro Jahr in Deutschland in Online-Werbung? 1, 2 oder 4 Mrd. EUR?)
- Abfrage von Vor-Meinungen (Ich bin für das Verbot von Tabakwerbung. Ja, Nein, Weiß nicht.)
- Abfrage von Erfahrungen (In welchen sozialen Netzwerken sind Sie aktiv? Freitextantwort.)
Während einer Veranstaltung
Eine oder mehrere Antwortmöglichkeit/en
- Aktivierung der Zuhörer
- Quizfragen
- Entscheidungsfragen
- Orientierungsfragen (um einen Überblick zu erhalten)
- Informationsfragen (zur Aneignung speziellen Wissens)
- Verständnisfragen ("Nachfragen" zu gemachten Aussagen)
- Beurteilungsfragen (Fragen nach Bewertungen seitens des Befragten)
- Kondition (Brauchen Sie eine Pause?)
- Experiment, um z.B. soziodemographische Merkmale / Einstellungen der Gruppe herauszufinden (Beispiel: Welches Auto hat bei Ihnen das beste Image? BMW, Audi, Tesla, VW)
Reine Kommentarbefragung
- Brainstorming (Welche Begriffe fallen Ihnen zu ... ein?)
- Begriffserklärungen
- Fragen-Sammlung
Am Ende einer Veranstaltung
- Evaluation (Wie hat Ihnen die Veranstaltung heute gefallen? Gut, Befriedigend, Ausreichend, Kommentar)
- Eine Speedvote-Befragung kann vorbereitet sein. Dann hätte der Autor / die Lehrkraft die Frage vorab überlegt und auf eine z.B. PowerPoint-Folie sowohl die Frage, den QR-Tag und zusätzlich den Link visualisiert. Auf der Folgefolie hat die Lehrkraft sich einen (unsichtbaren) Link gesetzt auf die Ergebnisseite, damit er bei Bedarf direkt in die Auswertung gehen kann. Zur Abfrage der Auswertung ist eine Internetverbindung notwendig.
- Die Befragung kann spontan aufgesetzt werden. Hierzu geht die Lehrkraft online auf www.speedvote.de und entwickelt die Umfrage, ggf. zusammen mit dem Publikum.
Stolpersteine
- Teilnehmer ohne mobiles Endgerät? Wenn die Anzahl der Teilnehmer ohne mobiles Endgerät sehr hoch ist und keine Laptops zur Verfügung stehen, dann sollte auf den ARS-Einsatz besser verzichtet werden. Wenn es wenige Teilnehmer ohne mobiles Endgerät gibt, dann sollte man diese versuchen zu integrieren, indem man Laptops zur Verfügung stellt oder dazu auffordert, sich das mobile Endgerät vom Sitznachbarn zu leihen.
Prozessdarstellung
Der Basisprozess kann hier als ereignisorientierte Prozesskette abgerufen werden.